Die Geschichte von Puerto Rico entspricht in vielerlei Hinsicht der von Kuba, bis wir das 20. Jahrhundert erreichen. Als Kolumbus in Puerto Rico landete (1493), war die Insel die Heimat der Taino-Indianer, die sie "Borinquen" (Insel des tapferen Lords) nannten. Die Taino-Indianer wurden ziemlich schnell vernichtet und heute gibt es keine Tainos mehr, obwohl ihr Einfluss immer noch auf die Musik der Insel zu spüren ist. Tatsächlich heißt Puerto Ricos Nationalhymne "La Borinquena" nach dem Ortsnamen Taino.
Beide Inseln wurden von Spanien kolonialisiert, das die einheimische Bevölkerung nicht davon überzeugen konnte, fleißige Plantagenarbeiter zu werden, und Sklavenarbeit aus Afrika importierte. Infolgedessen war der Einfluss afrikanischer Rhythmen auf die Musik beider Inseln tiefgreifend
Die "Jibaros" sind die Landbevölkerung aus Puerto Rico, sehr ähnlich den "Guajiros" Kubas. Ihre Musik wird oft mit unserer Hinterwäldler-Volksmusik verglichen (obwohl sie nicht gleich klingen). Jibaro-Musik ist immer noch sehr beliebt auf der Insel; es ist die Musik, die bei Hochzeiten und anderen Zusammenkünften gesungen und gespielt wird. Die beiden häufigsten Arten von Jibaro-Musik sind die Seis und Aguinaldo.
Die spanischen Siedler, die Puerto Rico kolonisierten, kamen hauptsächlich aus dem südspanischen Andalusien und brachten die Seis mit. Die Seis-Band (was wörtlich "Sechs" bedeutet) besteht normalerweise aus Gitarre, Guiro und Cuatro, obwohl heutzutage andere Instrumente hinzugefügt werden, wenn sie verfügbar sind.
Ähnlich wie unsere Weihnachtslieder sind die Aguinaldos traditionelle Weihnachtslieder. Einige werden in Kirchen gesungen, andere sind Teil eines traditionellen „Par- randas“. Gruppen von Sängern (Familie, Freunde, Nachbarn) werden zur Weihnachtszeit ausgehen und eine lebhafte Parade veranstalten, die mit Essen und Trinken als Belohnung von Haus zu Haus geht. Im Laufe der Zeit haben die Aguinaldo-Melodien improvisierte Texte erhalten und einige sind jetzt nicht mehr von diesen zu unterscheiden.
Bomba ist die Musik aus dem Norden von Puerto Rico, in der Nähe von San Juan. Bomba-Musik und Tanz wurden von der Sklavenbevölkerung aufgeführt und erklingen im Rhythmus Afrikas, ähnlich wie Kubas Rumba. Bomba ist auch der Name der Trommel, mit der diese Musik traditionell gespielt wird. Ursprünglich waren die einzigen Instrumente, die für die Bomba verwendet wurden, die gleichnamige Trommel und Maracas; Die Melodien wurden im Dialog mit der Percussion gesungen, während die Frauen ihre Röcke erhoben, als sie tanzten, um die Plantagen- „Ladies“ nachzuahmen.
Plena ist die Musik des südlichen, küstennahen Puerto Rico, besonders in der Umgebung der Stadt Ponce. Die Texte von plena, die erstmals gegen Ende des 19. Jahrhunderts erschienen, konzentrieren sich auf Informationen über zeitgenössische Ereignisse, weshalb der Spitzname „el periodico cantao“ (die gesungene Zeitung) lautete. Ursprünglich wurde Plena von spanischen Tamburinen namens Panderos begleitet; Später kamen Rahmentrommeln und Guiro hinzu, und in der heutigen Zeit kamen Hörner hinzu.
Der Name, der am häufigsten mit Bomba und Plena in Verbindung gebracht wird, ist Rafael Cepeda, der mit seiner Familie sein Leben der Erhaltung der puertoricanischen Volksmusik gewidmet hat. Rafael und seine Frau Cardidad hatten 12 Kinder und sie haben die Fackel getragen, um diese wunderbare Musik der Welt bekannt zu machen
Bis vor kurzem waren Plena und Bomba außerhalb der Insel weniger beliebt. In jüngerer Zeit erlebt die Musik im Rest der Welt ein Comeback, am deutlichsten durch die Musik von Plena Libre.
Durch die Bemühungen von Bandleader Gary Nunez hat Plena Libre die Fantasie von Latin-Musikliebhabern überall erregt und die Gruppe entwickelt sich weiter, während sie dem Rest der Welt eine Serenade von Puerto Rico bietet.
Ausgehend von dieser reichen Volkstradition hat sich die puertoricanische Musik zu einer Kraft in vielen modernen lateinamerikanischen Musikgenres entwickelt.
Während Salsa nicht als Salsa mit Wurzeln in Puerto Rico beschrieben werden kann, war eine große Anzahl von Künstlern puertoricanischer Abstammung maßgeblich an der Entwicklung eines Musikstils beteiligt, der in New York City verfeinert wurde. Unter diesen Pionieren waren Willie Colon, Hector Lavoe, Tito Puente, Tito Rodriguez, Machito und viele, viele mehr.
