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Sigmar Polke, deutscher Popkünstler und Fotograf

Inhaltsverzeichnis:

Anonim

Sigmar Polke (13. Februar 1941 - 10. Juni 2010) war ein deutscher Maler und Fotograf. Zusammen mit dem deutschen Künstler Gerhard Richter schuf er die Bewegung des kapitalistischen Realismus, die die Ideen der Pop-Art aus den USA und Großbritanniens erweiterte. Polke experimentierte während seiner gesamten Karriere mit einzigartigen Materialien und Techniken.

Schnelle Fakten: Sigmar Polke

  • Beruf: Maler und Fotograf
  • Geboren: 13. Februar 1941 in Oels, Polen
  • Gestorben: 10. Juni 2010 in Köln
  • Ausgewählte Werke: "Hasen" (1966), "Propellerfrau" (1969), Grossmünster Domfenster (2009)
  • Bemerkenswertes Zitat: "Die konventionelle Definition der Realität und die Vorstellung vom normalen Leben bedeuten nichts."

Frühes Leben und Ausbildung

Sigmar Polke wurde im Zweiten Weltkrieg in der polnischen Provinz Niederschlesien geboren und kannte die Auswirkungen des Krieges von klein auf. Als kleines Kind begann er zu zeichnen, und sein Großvater stellte ihn Experimenten mit Fotografie aus.

Als der Krieg 1945 zu Ende ging, wurde Polkes Familie deutscher Abstammung aus Polen vertrieben. Sie flohen nach Thüringen, und 1953 überquerte die Familie die Grenze nach Westdeutschland und floh vor den schlimmsten Jahren der kommunistischen Regierung in Ostdeutschland.

1959 lernte Polke in einer Glasmalerei in Düsseldorf. 1961 trat er als Student in die Düsseldorfer Kunstakademie ein. Dort entwickelte sich sein Zugang zur Kunst unter starkem Einfluss seines Lehrers Joseph Beuys, eines Pioniers der deutschen Performancekunst.

Kapitalistischer Realismus

1963 half Sigmar Polke bei der Gründung der kapitalistischen Realismusbewegung mit dem deutschen Künstlerkollegen Gerhard Richter. Es war eine Reaktion auf die verbraucherorientierte Pop Art in den USA und Großbritannien. Der Begriff ist auch ein Stück über die offizielle Kunst der Sowjetunion, den sozialistischen Realismus.

Im Gegensatz zu Andy Warhols Campbell-Suppendosen entfernte Polke häufig Markennamen von seiner Arbeit. Anstatt an ein Unternehmen zu denken, bleibt der Betrachter bei gewöhnlichen Konsumobjekten. Durch die Banalität kommentierte Polke die Reduzierung der Individualität durch Massenproduktion und Konsum.

Durch Kunstmagazine der Pop Art ausgesetzt, verglich Polke sie mit seinen Erfahrungen mit kapitalistischen Waren, als er zum ersten Mal nach Westdeutschland kam. Er verstand das Gefühl der Fülle, setzte sich aber auch kritisch mit der menschlichen Wirkung von Produkten auseinander.

Zu den ersten Exponaten der Gruppe Capitalist Realist gehörte, dass Sigmar Polke und Gerhard Richter als Teil der Kunst selbst im Fenster eines Möbelhauses saßen. Polke hatte 1966 seine erste Einzelausstellung in der Galerie von Rene Block in Berlin. Plötzlich geriet er in den Status eines Schlüsselkünstlers der deutschen Gegenwartskunstszene.

Eine Technik, die Polke von der Pop Art übernahm, war Roy Lichtensteins Verwendung von Punkten, um einen Comic-beeinflussten Stil zu kreieren. Einige Beobachter bezeichneten Sigmar Polkes Methode humorvoll als die Verwendung von "Tupfen".

Fotografie

In den späten 1960er Jahren begann Sigmar Polke, sowohl Fotos als auch Filme zu drehen. Es waren oft Bilder von kleinen Gegenständen wie Knöpfen oder Handschuhen. Einige Jahre später, in den frühen 1970er Jahren, stellte er einen Großteil seiner Kunstkarriere abrupt ein und begann zu reisen. Polkes Reisen führten ihn nach Afghanistan, Frankreich, Pakistan und in die USA. 1973 reiste er mit dem amerikanischen Künstler James Lee Byars und schoss eine Reihe von Fotografien von obdachlosen Alkoholikern auf der New Yorker Bowery. Später manipulierte er die Bilder und verwandelte sie in persönliche Kunstwerke.

Polke experimentierte häufig mit LSD und halluzinogenen Pilzen und druckte Fotografien mit Färbungen und anderen Techniken, die unter Verwendung der Originalbilder als bloßes Rohmaterial Unikate hervorbrachten. Er verwendete sowohl negativ als auch positiv belichtete Bilder und legte manchmal Fotos mit vertikaler und horizontaler Ausrichtung übereinander, um einen Collage-Effekt zu erzielen.

In den späten 1960er Jahren erweiterte Polke seine Arbeit in mehreren Medien durch die Schaffung von Filmen. Eine davon trägt den Titel "Der ganze Körper fühlt sich leicht und will fliegen" und besteht darin, dass der Künstler sich kratzt und ein Pendel benutzt.

Kehren Sie zum Bild zurück

1977 übernahm Sigmar Polke eine Professur an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg und blieb bis 1991 an der Fakultät. 1978 übersiedelte er nach Köln und lebte und arbeitete dort für den Rest seines Lebens, als er noch nicht dort war nicht reisen.

In den frühen 1980er Jahren kehrte Polke zur Malerei als Hauptmedium seiner Kunst zurück. Nach seinen Reisen nach Südostasien und Australien hat er Substanzen wie Meteorstaub, Rauch und Arsen in seine Gemälde eingearbeitet, die durch chemische Reaktionen die Arbeiten beeinflussten. Polke schuf auch mehrere Bildebenen in einem Bild, die eine narrative Reise in das Stück einleiteten. Seine Bilder wurden abstrakter und schienen sich manchmal auf den klassischen Abstrakten Expressionismus zu beziehen.

Mitte der 1980er-Jahre schuf Sigmar Polke eine Gemäldeserie, deren zentrales Thema das schablonenhafte Abbild eines Wachturms war. Es erinnert an die Zäune in den Konzentrationslagern der Nazis des Zweiten Weltkriegs sowie an die Zäune entlang der Berliner Mauer. Sowohl der Krieg als auch die Teilung der beiden Deutschen haben das Leben des Künstlers tiefgreifend beeinflusst.

Später Karriere

Sigmar Polke arbeitete bis zu seinem Tod im Jahr 2010 weiter. Er experimentierte kontinuierlich mit neuen Techniken und Ansätzen für seine eigenwillige Kunst. In den späten 1990er Jahren zog er Bilder durch einen Fotokopierer, um neue längliche Figuren zu erstellen. Er entwickelte im Jahr 2002 eine Technik der Maschinenmalerei, bei der Bilder zunächst auf einem Computer maschinell hergestellt und dann fotografisch auf große Stoffbahnen übertragen wurden.

In den letzten zehn Jahren seines Lebens kehrte Polke zur Glasmalerei-Ausbildung seiner frühen Jahre zurück und schuf eine Reihe von Glasmalereien für den Grossmünster-Dom in Zürich, Schweiz. Er hat sie 2009 abgeschlossen.

Sigmar Polke starb am 10. Juni 2010 an Krebs.

Erbe

Auf dem Höhepunkt seiner Karriere in den 1980er Jahren beeinflusste Sigmar Polke viele aufstrebende junge Künstler. Zusammen mit seinem deutschen Künstlerkollegen Gerhard Richter stand er an vorderster Front, als das Interesse an Malerei wieder aufstieg. Polkes fast obsessive Beschäftigung mit der Schichtung seiner Werke und der Verwendung innovativer Materialien erinnert an die Arbeiten von Robert Rauschenberg und Jasper Johns. Er erweiterte auch die Ideen der Pop Art über das kommerziell ausgerichtete Werk von Künstlern wie Andy Warhol und Richard Hamilton hinaus.

Quellen

  • Belting, Hans. Sigmar Polke: Die drei Lügen der Malerei. Cantz, 1997.
Sigmar Polke, deutscher Popkünstler und Fotograf